Lackaufbereitung - die Königsdisziplin des Detailing. Bevor du mit dem Polieren beginnst, solltest du immer eine eingehende Sichtdiagnose der gesamten Lackoberfläche des Autos vornehmen. Jetzt kannst du gezielt auf mögliche Beschädigungen eingehen und den Lack optimal aufbereiten. Hierzu stehen dir verschiedene Poliertechniken vom Rotations- bis Exzenterpolierer inklusive Schleifpads zur Verfügung. Welches Pad für welche Maschine am besten geeignet ist, wie sich die Lackpolitur-Produkte hinsichtlich Polierwirkung und Glanzgrad unterscheiden und wie du damit gezielt Kratzer und Schwachstellen beseitigst, zeigen wir dir auf der folgenden Seite.
Rotationspolierer - Hohe Schleifleistung und Arbeitsgeschwindigkeit
Rotationspolierer drehen den Stützteller im Kreis um die Antriebswelle. Ein außen liegender Punkt dreht schneller als ein zentrumsnaher. Je größer das Pad, die Drehzahl und der Druck, desto höher die Schleifleistung einer Politur. Für die Führung der Maschine ist ein hoher körperlicher Aufwand nötig und der Einsatz empfiehlt sich nur für erfahrene Anwender.
Beispiel: Flex Polishflex PE14-2 150
Freilaufender Exzenterpolierer - Maximale Hologrammfreiheit mit wenig Kraftaufwand
Zwei Drehungen (Antriebsdrehung und Drehung im Exzenterarm) überlagern sich und ergeben eine Schwingung. Die Exzenterbewegung ist an jeder Stelle des Pads gleich groß, so dass die Padgröße in aller Regel keinen Einfluss auf die Schleifleistung hat. Die hängt vielmehr von der Drehzahl und vom Hub ab. Für Polierarbeiten ist ein Mindesthub von 8-12 mm erforderlich. Wichtig ist, wenig Druck auszuüben, damit die übergeordnete Kreisbewegung nicht zum Stillstand kommt und der Teller ausschließlich im Exzenterhub dreht.
Beispiel: Flex XFE 7-15 150
Zwangsgeführter Exzenterpolierer - Die Mischform
Sie sind angesiedelt zwischen freilaufendem Exzenter und Rotationspoliermaschinen, d.h. sie schwingen wie Exzentermaschinen, das Pad wird aber trotzdem auf eine umlaufende Kreisbahn gezwungen. Daher entwickeln diese Maschinen mehr Schleifleistung als reine Exzentermaschinen. Ein Getriebe sorgt für die Zwangsbewegung, d.h. die Drehzahl der Maschine multipliziert mit dem Getriebefaktor ergibt die Drehzahl der Exzenterbewegung.
Beispiel: Flex XC 3401 VRG
Jetzt kennst du die theoretischen Unterschiede der verschiedenen Poliermaschinen, aber was ist mit deren Einsatz in der Praxis? Im nachfolgenden Absatz zeigen wir dir, basierend auf der Stärke der Kratzer, welche Poliermaschine zum Einsatz kommen sollte, welches Pad du am besten verwendest, welche Politur sich dafür anbietet und wie du Schritt für Schritt vorgehen solltest.

Produkt: PROFILINE Cut + Finish oder PROFILINE OS 02-06
- Politur auf das Schaumpad medium geben
- Poliermaschine absetzen und dann erst einschalten. Drehzahlregler vorher auf kleinste Stufe drehen
- In der ersten Polierphase mit etwas erhöhtem Druck polieren, dann Drehzahl erhöhen und mit geringem Druck in gleichmäßigen Bewegungen im Kreuzgang über den Lack gehen
- Mit Microfasertuch soft touch abwischen und mit einer Hologrammleuchte das Polierergebnis überprüfen

Schritt 1: Erster Polierschritt
Produkte: PROFILINE Ex Cut 05-05
- Politur auf das Hybridwollpad geben
- Poliermaschine absetzen, bei mittlerer Drehzahl und wenig Druck langsam über den Lack führen
- Nach kurzem Anpolieren auf maximale Drehzahl gehen und immer darauf achten, dass die Polierscheibe nicht stehen bleibt
- Mit Microfasertuch soft touch abwischen und Polierergebnis kontrollieren
- Ggf. weitere Poliergänge durchführen

Schritt 2: Zweiter Polierschritt
Produkt: PROFILINE EX 04-06
- Politur wechseln und auf das Exzenterpad medium geben
- Wie vorher mit mittlerer Drehzahl beginnen und später auf maximale Drehzahl hochgehen. Maschine immer plan auf dem Lack auflegen und nicht verkanten. Langsame Bewegungen im Kreuzgang durchführen.
- Mit Microfasertuch soft touch abwischen und mit einer Hologrammleuchte das Polierergebnis überprüfen

Schritt 1: Erster Polierschritt
Produkte: PROFILINE Ultimate Cut oder PROFILINE Cut Max oder PROFILINE SP 06-02 oder PROFILINE FS 05-04
- Politur auf das Schaumpad hart oder Lammwollpad geben
- Poliervorgang umfasst zwei Phasen mit unterschiedlichen Poliertechniken
- Maschine in Phase 1 mit etwas Druck langsam über den Lack führen. Bei Bedarf ankanten, um tiefe Kratzer besser glätten zu können
- In der zweiten Polierphase die Drehzahl erhöhen, dafür den Anpressdruck verringern
- Um Überhitzungen zu vermeiden, die Maschine immer im Kreuzgang recht zügig über den Lack führen

Schritt 2: Zweiter Polierschritt
Produkte: PROFILINE Perfect Finish oder PROFILINE NP 03-06
- Politur wechseln und auf das Schaumpad medium geben
- Poliermaschine absetzen und dann erst einschalten. Drehzahlregler vorher auf kleinste Stufe drehen
- Kurz anpolieren, Drehzahl erhöhen, gleichzeitig Druck verringern. Maschine im Kreuzgang locker, ohne zu verkanten über den Lack führen
- Mit Microfasertuch soft touch abwischen und mit einer Hologrammleuchte das Polierergebnis überprüfen